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 Rex im Alter von 3 Jahren

mit Fernie Hubbard.

Lucy war eine intelligente erdbeerfarbene Red Roan Stute,

an den Hüften war sie heller und gesprenkelt

 

 

Lucy und Rex, direkte Zuchtprodukte von Sam Fisher

 Von den großen Pferdeherden der Palouse ist den meisten Menschen heute nichts mehr bekannt. Nach den Wirren der Kriege, den Umzug der Palouse Indianer in Reservate und nach dem Tod der letzten Dorfbewohner in ihrem Hauptdorf in Palus verschwanden die Palouse Pferde allmählich und mit ihnen auch die gefleckten M‘ amin's, obwohl die Zuchtprodukte von Sam Fisher und Peter Bones und anderen noch lange nach deren Tod von Dayton nordwärts bis Lamot und ostwärts bis Union Flat vertreten waren. Diese Pferde waren stark und schnell, die meisten davon Blue und Red Roans mit einem großen, weißen, gefleckten Blanket bei beiden Geschlechtern. Nach dem Verschwinden der Palouse Indianer streiften noch viele Palouse Pferde besitzerlos in den Scabland Gebieten der Palouse Region umher, da sie von den Indianern beim Umzug in die Reservate gar nicht erst mitgenommen wurden, oder auf dem Weg dorthin verloren gingen, oder ihre Besitzer gestorben waren. Viele weiße Siedler bemächtigten sich dieser Pferde und verwendeten sie als Reittiere. Da sie aber keine Aufzeichnungen über die Stammbäume führten und Fremdrassen einkreuzten, gingen die Original Linien der M' amin Rasse rasch verloren. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Palouse Pferde, die noch immer in kleineren Herden in der Palouse Region umher streiften von Pionierranchern und Farmern zusammengetrieben und verkauft. Viele davon endeten auch in Schlachthöfen, wo sie zu Hundefutter, Klebstoff und Dünger verarbeitet wurden. Die Rancher und Farmer hatten nur wenig Verwendung für die drahtigen und schnellen Indianerpferde. Um das fruchtbare Land zu bewirtschaften, benötigten sie schwere Arbeitspferde.

Einige Palouse M' amin Pferde, darunter der Hengst Rex und die Stute Lucy, direkte Zuchtprodukte des Palouse Indianers "Yosyóos Tulikecíin" (Sam Fisher) wurden von Pionierranchern sinnvoll für die Zucht verwendet.

Aus ihnen entstanden die drei berühmtesten, beständigsten und reinsten M`amin Stammlinien.

 

Die

 „Toby,  Kamiak Trixie und Chief Joseph Linie."

 Diese drei Linien kann man lückenlos auf die Zucht des Palouse Indianers Sam Fisher zurückverfolgen.

                                                                   

Die Nachkommen aus diesen Linien und einige Reservatspferde, direkte Nachkommen aus den alten Palousepferdelinien, bilden die Basis eines Vermächtnisses, das im International M‘ amin Horse Registry weitergeführt wird. Die Originalblutanteile werden bei jedem registriertem  M‘ amin Pferd in Prozent auf drei Komastellen genau ausgewiesen, und in jedem registrierten M‘ amin Pferd lebt  der Geist und das Erbe der Palousepferdezucht weiter.

 

Die Toby Linie

Harold Tibbs auf Toby I

Toby I Pedigree

 Ardis Racicot auf Toby I

Die Toby Linie

Die vollständigste, berühmteste und reinste M’ amin Stammlinie ist die „Toby Linie“. Sie ist benannt nach dem Stammvater Toby I, ein 1936 geborener Hengst. Toby I wurde von Floyd Hickman in der Nähe des Palouse Indianerdorfes Alamotin (Almota), Washington, gezüchtet. In den ersten zwei Jahren seines Lebens erlaubte man ihm frei herum zu ziehen und natürlich aufzuwachsen. Danach wurde er zugeritten und von Floyd vorwiegend als Ranch-Pferd verwendet. Sein Züchter achtete ihn als das beste Zuchtpferd, welches er je geritten ist. Allen Berichten zufolge war Toby I ausgesprochen trittsicher, wenn es darum ging, die steilen Flussbänke hinunter zu klettern.

1946 wurde er von Harold Tibbs erworben und im ApHC unter der Nummer F-203 registriert. Tibbs kaufte ihn von Al Faulkner aus Spokane, Washington, der ihn seit den frühen 1940ern besaß. Da Tibbs keinen Platz hatte, um in unterzubringen, brachte er ihn deshalb in einem nahe gelegenen Stall von W. C. „Fats“ and Ardis Racicot. Unter dem Sattel von Harold Tibbs und Ardis Racicot gewann Toby I 1948 bei der Eröffnung der ersten National Appaloosa Show viele Zuchtpferde- und Paradeklassen. Die National Show 1948 bot acht Halterklassen und sieben Performance Events. Von den 15 ersten Plätzen, die erreicht werden konnten, belegten Toby I und seine Nachkommen insgesamt neun.

1955 gewann Racicot mit ihm die Paradeklasse bei der Washington State University Open Show. Drei Jahre später, im Alter von 22 Jahren, platzierte sich Toby I als Dritter in der Zuchtpferdeklasse in Sandpoint, Idaho.

Die Toby Linie war eine der wenigen Linien, die im Zuchtbuch des ApHC eingetragen wurde, welche sich direkt väterlicher- und mütterlicherseits auf die Palouse Indianer Pferdezucht zurückverfolgen lässt. Von Toby I wurden 46 Nachkommen im ApHC registriert.

Bekannte direkte Nachkommen und Enkel der Toby Linie sind:

Toby II, Rapid Lightening, Kaniksus Chain Lightning, Tobys Chico, Toby K, Toby IIs Patchy, Polkadott Toby, Tobys Peter Bilt, Kaniksus Koscina, Tobys Karma Kate, Tobys Dancer, Cenesee Chief usw.

Der bedeutendste Sohn von Toby I hinsichtlich des heutigen genetischen Anteils

Toby II

 

Der wohl bedeutendste Linienvererber von Toby I hinsichtlich des heutigen genetischen Blutanteiles war der Hengst Toby II.

Toby II, ein 1939 geborener Hengst, aus Toby I und Dappal, war Toby I erster ApHC –registrierter Show Ring Champion. Er wurde unter der Nummer F-113 registriert. Des Weiteren war er einer der Top Zuchtsöhne von Toby I, der für das Fortbestehen der Linie verantwortlich war. Toby II wurde, wie sein Vater, von Floyd Hickman gezüchtet. Floyd ermöglichte ihm das freie und wilde Aufwachsen am Snake River. 1941 wurde der 2jährige Hengst eingefangen und zugeritten. Im selben Jahr wurde Toby II von George Hatley aus Moscow, Idaho, gekauft. 1946 wurde George Hatley Vizesekretär und 1947 Geschäftsführer des Appaloosa Horse Clubs. George traf aufgrund dieses Amtes die bewusste Entscheidung Toby II nicht zu promoten. Jedoch zeigte er ihn 1948 bei der Eröffnung der ersten National Appaloosa Show. Dort gewann Toby II ein 330-Yard und ein ¼ Milen Rennen. Zusätzlich zu den gewonnen Pferderennen, gewann er gemeinsam mit seinem Vater Toby I die Western Pleasure Klasse. 1948 gewann Toby II auch die Leichtpferdeklasse des University of Idaho’s Little International. 1955 wurde er auch Appaloosa Hengst Champion bei einer der ersten Washington State University Pferdeshows. Toby II wurde sowohl als Ranchpferd und auch für die Bärenjagd verwendet. Er starb am 26. September 1962 bei einem Unfall auf der Ranch.

Mit insgesamt 47 ApHC-registrierten Nachkommen war Toby II in erster Linie als Erzeuger von Hengstfohlen bekannt. Er leistete einen wichtigen Beitrag für das Weiterbestehen der Toby Linie. Die bedeutendsten Söhne die seine Genetik bis heute weiter trugen waren die Hengste „ Toby II’s Patchy, Polkadott Toby, Toby K, und Genesee Chief.“ Alle vier Söhne von Toby II führten auch mütterlicherseits altes Palouse Indianerpferdeblut.

Die bedeutendsten Töchter von Toby I hinsichtlich des heutigen genetischen Anteils

Tobys Chico mit Fohlen Daisy

Rapid Lightning  in jungen Jahren

Kaniksus Chain Lightening

Kaniksus Sheet Lightening als Fohlen

 

Die wohl bedeutendsten Linienvererberinen von Toby I hinsichtlich des heutigen genetischen Blutanteiles waren die Stuten, Tobys Chico, Rapid Lightning, Kaniksus Chain Lightening, Kaniksus Sheet Lightening und Toby Starfire.

Tobys Chico, eine am 12.4.1966 geborene Stute, aus Toby I und Chico’s Babe einer Freel‘s Chico Tochter, gehörte zu den letzten zwei registrierten und geborenen Pferden des legendären Hengstes Toby I. Sie wurde von Don Johnson in Walla Walla, Washington, gezüchtet und im ApHC unter der Nummer 74.404 registriert. Bei ihrer Geburt war ihr Vater Toby I nicht mehr am Leben. Er starb bereits am 21. Februar 1966, zwei Monate vor seinem 31. Geburtstag eines natürlichen Todes. Tobys Chico gehört hinsichtlich ihres heutigen genetischen Blutanteils zu den wichtigsten Vererberinnen der Toby Linie. Ihre Genetik findet sich bei vielen registrierten M‘ amin Pferden mehrfach im Pedigree und bei einigen bereits in der Großeltern (F3) Generation.

Rapid Lightning, eine 1957 geborene Stute, aus Toby I und Titania F-604, einer Red Eagle Tochter, wurde von Earl L. Perin aus Priest River, Idaho, gezüchtet und gehörte zu Perin‘s gegründeten Kaniksus Linie. Die Kreuzung der Toby Linie mit der Red Eagle Linie, welche Araberblut führte, über Titania F-604, war eine sehr gute Auswahl von Perin und brachte hervorragende Pferde und Showpferde hervor, welche alle unter dem Namen Kaniksus Linie (Kaniksus Line Horses) bekannt waren. Rapid Lightning, war eine der vollkommensten Showpferde überhaupt und in vielen Halterklassen ein Champion. Sie war unter anderem auch eine der besten Zuchtstuten von Perin und wurde im ApHC unter der Nummer F-1825 registriert. Rapid Lightning gehörte zu den besten Repräsentanten der Kaniksus Linie und war eine wertvolle Erhalterin der Toby Linie.

 

Kaniksus Chain Lightening, eine 1962 geborene Stute, aus Toby I und Titania F-604, stammte ebenfalls aus dem Zuchtprogramm von Earl L. Perin.  Sie war ebenfalls eine hervorragende Show- und Zuchtstute und für den Erhalt der Toby Linie verantwortlich. Sie wurde im ApHC unter der Nummer-25601 registriert.

 

 

 

Kaniksus Sheet Lightening eine 1966 geborene Stute, aus Toby I und Titania F-604, war eine weitere Vollschwester der vorher angeführten Stuten, und ein weiteres Produkt aus dem erfolgreichen Zuchtprogramm von Earl L. Perin. Sie gehörte, wie Tobys Chico, zu den letztgeborenen Stuten von Toby I und wurde im ApHC unter der Nummer 70271 registriert.

Earl L. Perin, der mehr als 30 Jahre züchterisch tätig war, schuf mit der Kaniksus Linie nicht nur eine neue Linie, sondern leistete einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Toby Linie.

 

 

 

 

Toby Starfire, eine 1962 geborene Stute, aus Toby I und Silver Moon, wurde von Bill Cross gezüchtet und von Earl L. Perin aus Priest River, Idaho, gekauft. Toby Starfire war eine wichtige Stute in Earl L. Perin’s Zuchtprogramm. Sie leistete einen wertvollen Beitrag beim Aufbau, der von Perin's gegründeten Kaniksus Linie. 1985 wurde sie an Carrie L. Miller Beler (JBCJ Dancin Feather Ranch, vormals Shea Hill Ranch) in Oregon vermietet und 1988 an die Miller Beler's verkauft, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Im ApHC findet man sie unter der Nummer 379472. Toby Starfire war eine wichtige Stute in Bezug auf den Erhalt der Toby Linie. Man findet sie in vielen Pedigrees von registrierten M‘ amin Pferden an vorderster Stelle.

 

Die bedeutendsten Nachkommen dieser 5 Stammstuten in Bezug auf den Erhalt der Toby Linie bis heute waren die Hengste: Tobys Peter Bilt, Tobys Lucky Moon, Kaniksus Knobby, Kaniksus Komanchie, Kaniksus Kochise, Kaniksus Keokuk und die Stuten: Toby Dancer, Tobys Blue Moon, Tobys Karma Kate, Kaniksus Kiawanda, Kaniksus Kochina, Kaniksus Karmel K und Kaniksus Koscina.

Die Kamiak Trixie Linie

Kamiak Trixie mit dem Fohlen Chief of Fourmile

Kamiak Trixie Pedigree

Die Kamiak Trixie Linie

Diese Stutenlinie entspringt denselben Wurzeln wie die Toby Linie. Kamiak Trixie wurde 1932 geboren und von Floyd Hickman gezüchtet. Später wurde sie von Lester Brown gekauft und in die Nähe von Pullman, Washington, gebracht. Sie war eine wunderschön gezeichnete Red Roan Stute mit dunkelroten Spots über der Hüfte und wurde im ApHC unter der Nummer F-3255 registriert. Als Vollschwester zu Toby I war sie eine der angesehensten Pferde des Nordwestens. Ihre Abstammung lässt sich ebenfalls lückenlos väterlicher- und mütterlicherseits auf die Palouse Pferdezucht zurückverfolgen. Von Kamiak Trixie wurden nur wenige Nachkommen im ApHC eingetragen.

Bekannte direkte Nachkommen und Enkel der Kamiak Trixie Linie:

Chief of Fourmile, Kamiak Prince, Kamiak Princess, Pines Mr Fourmile, 4 Mile Brite Copy, Fourmile Stormy, LVJS Fourmile Sheba, 4 Mile Debutant usw.

Der bedeutendste Sohn von Kamiak Trixie hinsichtlich des heutigen genetischen Anteils

Chief of Fourmile Portrait von Orren Mixer

Chief of Fourmile

bei der Indian Lakes Ranch Verkaufsshow am 22.Oktober 1960

Ganz rechts C.D.Leon, der ihn für $ 10.000 kaufte

 

Der wohl bedeutendste Nachkomme und auch einziger Linienvererber von Kamiak Trixie, hinsichtlich des heutigen genetischen Blutanteiles, war der Hengst Chief of Fourmile.

Chief of Fourmile, ein am 13.Juni 1952 geborener Hengst aus Kamiak Trixie und Piccolo (TB), wurde von Lester Brown aus Pullman, Washington, gezüchtet. Die WSU Abteilung für Viehzucht arbeitete damals gerade an einem Programm, welches vorsah, reinrassige Pferde der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. So kam das Thoroughbred (Vollblut) Rennpferd Piccolo nach Pullman. Lester Brown brachte seine Stute Kamiak Trixie in die Stadt, um Piccolos Dienste in Anspruch zu nehmen. Daraus resultierten die Hengstfohlen Kamiak Prince, geb. 1949, und Chief of Fourmile. Irgendwann zwischen Chief’s Geburt und im Alter von 2 Jahren gab Lester Brown das Hengstfohlen an seinen Schwiegersohn Roy Parvin von Pullman weiter. Roy kaufte Chief von seinem Schwiegervater für seinen Sohn Calvin. So kam Chief of Fourmile zur Parvin Familie. Chief hatte ein wunderschönes M‘ amin Fellmuster und zog die Aufmerksamkeit aller Augen auf sich. Er war Dunkel Blue Roan mit einem großen weißen Blanket voll mit Flecken. Roy war ein guter Reiter und ließ Chief im ApHC unter der Nummer T-373 (später F-2219) registrieren. Er brachte Chief schon früh alles bei, was ein gutes Performance Pferd wissen sollte. „Chief“ wurde zu Shows im Bezirk und 1954, 2jährig zur 7. National Show in Montana gebracht. Dort erregte er als Star die Aufmerksamkeit von Gus Oetterman, einem Deutschen Industriealist aus San Antonio. „Chief“ wanderte für eine vierstellige Summe nach Texas. Nachdem Oetterman Chief gekauft hatte, gab er ihn zum Trainer Bill Pearson, um ihn für die Show Saison 1955 vorzubereiten.

Vorgestellt bei der National Show 1955 in Colorado Springs, Colorado, trat Chief of Fourmile bei 10 von 12 Showbewerben an. Er gewann das Rope Race, Nez Perce Stake Race, das 3/8 Meile Rennen und das ½-Meile Rennen und wurde zweiter beim Ladies Western Pleasure und im Teambewerb.

Diese Platzierungen waren ausreichend, um den 8. National Show Champion Titel zu erreichen.

Im Februar 1956 wurde Chief zu ersten Mal beim der Internationalen Appaloosa Show in San Antonio vorgestellt. Mit Gus Oettermann in der Halterklasse wurde er zum Champion 4-year-old Stallion und Reserve Grand Champion Stallion. In der 4-year-old Stallion Klasse besiegte er Spitzenpferde. Auf der Rennbahn war er ein Gewinner, er lief auf allen Distanzen gut und hatte einen langen, feinen Schritt. Seine zweitbeste Klasse war die Stake Race Klasse. Dort sind Balance, Rhythmus und Geschwindigkeit ausschlaggebend. Er ist das einzige Pferd, das bei drei National Shows (1955, 1956 und 1958) Champion Performance Horse wurde. Oettermann beauftrage den bekannten Western Künstler, Orren Mixer, um von Chief of Fourmile und seinen Stuten und deren Fohlen, ein Ölportrait zu malen. Die Portraits – speziell jene von Chief und seinem Harem – wurden für Werbungen auf führenden Pferdemagazinen, wie Western Horseman, Horse Lover’s und Appaloosa News, verwendet. Sie wurden auch der Öffentlichkeit in Form von Farbpostkarten zur Verfügung gestellt und kosteten je Stück $ 1.- oder für drei Stück $ 2.50.

Die National Show 1958 markierte das Ende eines Lebensabschnittes und war zugleich der Anfang eines Neuen. In diesem Jahr wurde Chief vom Turnierwettkampf in Pension geschickt und nur noch für die Zucht verwendet. Am 20. April 1959 starb Gus Oettermann. Virginia, seine Witwe, führte die Indian Lakes Ranch für mehr als ein Jahr weiter. Dann am 22. Oktober 1960 veranstaltete sie eine Verkaufsshow auf der Ranch. 20 Pferde wurden für den höchsten Durchschnittspreis der damaligen Zeiten um $ 2,485 verkauft.

Chief of Fourmile – der Show Head Liner – erzielte einen neuen Rekord, als C. D. Leon aus Sapello, New Mexico, für ihn am Ende $ 10,000,- bot. Leon schickte Chief für die ersten World Performance Playoffs, im November 1961 in Sedalia, Missouri, zurück ins Training.

Beim Watershed Event – der Vorläufer zur World Championship Show – wurde Chief der Champion im Nez Perce Stake Racing. Nach dem Wettkampf wurde er wieder in Pension geschickt. C. D. Leon behielt Chief of Fourmile nur für zwei Jahre, jedoch hatte er den bekannten Hengst syndiziert. Mitglieder der Vereinigung waren Selma Johnson aus Huston, Texas, Joe Stroube von Corsicana, Texas, Elvin Blevins aus Wyneewood, Oklahoma, und Francis Johnson aus Hutchinson, Kansas. Wer auch immer sein Besitzer war, Chief blieb während der ganzen Zeit auf Leon’s Pendaries Ranch.

Am 6. Juli 1963 verkaufte ihn Leon bei der Pendaries Ranch Reduktionsverkaufshow für $ 20,000.- an Earl Boyles aus Winchester, Kentucky. Im Dezember 1966 wurde der Hengst ein weiteres Mal verkauft, dieses Mal an Steven Dobbs aus Escalon, Kalifornien. An diesem Punkt seines Lebens ließ man Chief of Fourmile Berichten zu Folge beinahe verhungern. Weiters litt er auch an einer Krankheit, die ihn mehr oder weniger impotent machte. Beweise dafür liefern ApHC Berichte, denen Zufolge von 1968 bis 1976 keine weiteren Chief of Fourmile Nachkommen mehr registriert wurden.

Am 9. Juni 1975 wurde der 23 Jahre alte Hengst zum 7. und letzten Mal weitergeben und zwar an Tom und Robert Ludwig aus Waterford, Kalifornien. Das Paar pflege Chief gesund und sie schafften es, ihn wieder in der Zucht einzusetzen. Zwischen 1977 und 1980 wurden 47 Chief of Fourmile Fohlen registriert.

Im Juni 1980 starb Chief of Fourmile im Alter von 28 Jahren. Im folgenden Frühling wurden seine letzten beiden Fohlen geboren. Das waren 4 Mile Debutant, eine Stute aus Fourmile Brite Star und Fourmile’s Last, ein Hengst aus Peacock’s Blondy.

Während seines langen Lebens war Chief of Fourmile ein Gefeierter und eine lebende Legende.

Chief of Fourmile wurde 1988 in die ApHC Hall of Fame aufgenommen und erhielt 1999 die Ehre ein Breyer Gedenk-Editions Modelpferd zu sein, außerdem war er der einzige Linienerhalter der Kamiak Trixie Linie.

Die bedeutendsten Nachkommen, die seine Genetik bis heute weiter trugen, waren die Hengste: Pines Mr Fourmile und Fourmiles Stormy sowie die Stuten: LVJS Fourmile Sheba, 4Mile Brite Copy, und 4Mile Debutant.

Die Chief Joseph Linie

Chief Joseph

Chief Joseph Pedigree

Die Chief Joseph Linie

Diese Hengstlinie ist eine Nebenlinie der Toby Linie. Der Hengst Chief Joseph wurde am 30. Juni 1939 geboren und von Jim Hinnenkamp aus Palouse, Washington, gezüchtet. Im ApHC wurde er mit der Nummer F-92 registriert. Seine Abstammung lässt sich nur väterlicherseits auf die Zucht des Palouse Indianers Yosyóos Tulikecíin zurückverfolgen.

Jim Hinnenkamp besaß eine Stute, die er von Old Blue, dem Floyd Hickman Hengst, decken ließ und das daraus resultierende Hengstfohlen Chief Joseph war somit ein Halbbruder von Toby I. Jim verkaufte den Hengst für $ 175,- an Harold Tibbs aus Sandpoint, Idaho. Tibbs, der seine Aufmerksamkeit schon immer den Palouse Indianerpferden widmete, hätte den Hengst wahrscheinlich auch für längere Zeit behalten, hätte sich 1946 nicht dieser glückliche Handel ergeben.

Tibbs war gerade bei einer Zuchtshow in Spokane, als er durch die Lautsprecher ausgerufen wurde. Als er ans Telefon kam war am anderen Ende ein Mann, der wissen wollte, welchen Preis er für Chief Joseph verlangen wollte. Tibbs wollte den Hengst aber nicht verkaufen, und um den Interessenten gleich zu entmutigen, verlangte er für die damalige Zeit einen sehr hohen Preis, nämlich $ 350. „Gut, sagte der Käufer, das ist viel Geld“, willigte aber ein und Tibbs hatte einen guten M‘ amin Hengst verloren. Gleich darauf ergab sich jedoch für Tibbs die Chance ein zweites, noch besseres Pferd zu bekommen, nämlich Toby I.

Chief Joseph zeugte die Stuten Smokey E und Princess Tolo, bevor er die Gegend in Richtung Grangeville und Whitebird, Idaho, verließ. Dort zeugte er Princess Whitebird, eine ausgezeichnete Produzentin von farbenprächtigen Stuten.

 

Bekannte, direkte Nachkommen und Enkel der Chief Joseph Linie: Princess Tolo, Smokey E, Lapwai Dude, Frosty Tolo, Princess Whitebird, Kaniksus Thundercloud usw.

Die bedeutendste Tochter von Chief Joseph hinsichtlich des heutigen genetischen Anteils

Princess Tolo

 

Die wohl bedeutendste Vererberin der Chief Joseph Linie war die Stute Princess Tolo. Sie wurde am 25. Juni 1943 geboren und von Mrs. Ventres de Cisneros aus Sandpoint, Idaho, gezüchtet. Im ApHC wurde sie unter der Nummer F-116 registriert. Princess Tolo’s Mutter war die Stute Silver Sheen F-110, welche von White Eagle, einem Hengst der Mark Young gehörte, gezeugt wurde. Mark Young’s Ranch lag südlich des Snake Rivers und stromaufwärts der Central Ferry Brücke. Es gibt keine Aufzeichnungen, die belegen würden, dass Young jemals ein Pferd beim ApHC registrieren ließ, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass seine Pferde mit den Lamb Pferden, (unter anderem mit Knobby dem Lamb Horse, der auch im Stammbaum von Toby I vorkommt), verwandt waren. Die Lamb Pferde waren direkte oder nahe Nachkommen der Palouse Indianerpferde.

Von Princess Tolo stammten die Pferde Lapwai Dude F-276 und Poker Joe F-454, welche wieder Toby I zum Vater hatten. Harold Tibbs, der Besitzer von Toby I, war der Züchter dieser beiden Nachkommen. Dieses Linienzuchtprogramm zeigt deutlich, wie akribisch die frühen Pionierzüchter versuchten, die Originalen M‘ amin Blutlinien zu erhalten.

Die bedeutendste Tochter von Princess Tolo, welche ihre Genetik weitertrug, war die Stute, Frosty Tolo. Ihre Genetik findet sich im Hengst Dartagnon wieder, welcher später im Osten der USA eine entscheidende Rolle spielte.

Leider konnte die Chief Joseph Linie trotz großer Bemühungen nicht erhalten werden, diese Linie ist ausgestorben und ihre Genetik findet sich nur mehr vereinzelt in einigen Pferden.

 

Dank ausgezeichneter züchterischer Arbeit der frühen Pionierzüchter welche durch strenge Linienzuchtprogramme die Original M‘ amin Stammlinien konsolidierten und der Arbeit des International M‘ amin Horse Registry ist es gelungen, die "Toby und Kamiak Trixie Linie" im International M‘ amin Horse Registry vollständig zu erhalten.

Leider konnte die "Chief Joseph Linie" nicht als eigenständige Linie erhalten werden. Ihre Genetik findet man heute nur mehr vereinzelt in einigen registrierten M‘ amin Pferden des International M‘ amin Horse Registry.